
Junge Luxemburger ziehen mit etwa 27 Jahren aus
16. Oktober 2025
Das Verlassen des Elternhauses ist ein großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit – doch in Luxemburg, wie auch in vielen anderen europäischen Ländern, geschieht dies immer später.
Laut den neuesten Daten von Eurostat verlassen junge Luxemburger das Elternhaus im Durchschnitt mit 26,9 Jahren – leicht über dem europäischen Durchschnitt von 26 Jahren. Doch dieser Durchschnitt verdeckt große Unterschiede: Finninnen und Finnen ziehen bereits mit 21,4 Jahren aus, während Kroatinnen und Kroaten im Schnitt bis etwa 31,3 Jahre zu Hause bleiben.
Neben kulturellen und familiären Traditionen spielt vor allem ein Faktor eine große Rolle: die Wohnkosten. Zwischen 2015 und 2024 sind die Immobilienpreise in Luxemburg um mehr als 60 % gestiegen, laut Eurostat sogar um über 120 % in Portugal und 200 % in Ungarn. Diese drastischen Anstiege erschweren jungen Erwachsenen zunehmend den Zugang zu ihrer ersten eigenen Wohnung.
In Luxemburg, wo der Immobilienmarkt zu den angespanntesten Europas gehört, ist der Erwerb einer Immobilie für junge Haushalte eine echte Herausforderung. Auch der Mietmarkt zeigt diese Spannung deutlich: Laut Daten von Immotop.lu vom Oktober 2025 liegt der durchschnittliche Mietpreis bei 29,7 € pro Quadratmeter, was einem Anstieg von +4,8 % im Jahresvergleich entspricht. Dieser kontinuierliche Anstieg bestätigt den realen Druck auf den Mietmarkt.
In diesem Umfeld bereiten sich junge Menschen in Luxemburg bewusster und sorgfältiger auf den Schritt in die Unabhängigkeit vor. Viele nehmen sich Zeit, um ihr Budget zu planen, Mieten zu vergleichen und den Markt zu analysieren, bevor sie den Sprung wagen. Ein vorsichtiger, aber realistischer Ansatz in einem Land, in dem jeder Quadratmeter zählt.
Quellen: Europäisches Parlament, Eurostat, Immotop.lu (Oktober 2025)